Dein Elternkompass

Unterstützung
durch Fachpersonen

Darum geht es heute

Welche Hilfsmöglichkeiten gibt es? Worin unterscheiden sich eigentlich Psychiater und Psychotherapeuten? Welche unterschiedlichen Therapieformen gibt es?

Erziehungsberatung

Erziehungsberatungsstellen

Erziehungsberatungsstellen haben sich darauf spezialisiert, Eltern in verschiedenen Fragen der Erziehung und Familienangelegenheiten zu unterstützen. Ihre Hauptziele sind die Förderung einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung, die Bewältigung von Erziehungsproblemen sowie die Unterstützung bei familiären Herausforderungen.
Hier findest du einige Kernpunkte, die Erziehungsberatungsstellen abdecken:

1. Beratung für Eltern:

Erziehungsberatungsstellen bieten individuelle Gespräche und Beratungssitzungen für Eltern an. In einem vertraulichen Umfeld kannst du deine Erziehungsfragen, Unsicherheiten oder Konflikte besprechen und erhältst dabei konkrete Ratschläge sowie praktische Strategien.

2. Entwicklungspsychologische Unterstützung:

Die Berater in Erziehungsberatungsstellen sind oft erfahrene Fachleute im Bereich der Entwicklungspsychologie. Sie helfen dir dabei, die Entwicklungsschritte deiner Kinder zu verstehen und geben Anleitung, wie du die Bedürfnisse und Herausforderungen in verschiedenen Entwicklungsphasen optimal unterstützen kannst.

3. Bewältigung von Erziehungsproblemen:

Ob es um Schwierigkeiten im Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten, Schulproblemen oder Konflikten in der Familie geht, Erziehungsberatungsstellen unterstützen dich bei der Identifikation von Ursachen und erarbeiten gemeinsam mit dir Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen.

4. Familienberatung:

Neben der Einzelberatung bietet die Erziehungsberatungsstelle auch oft Familienberatung an. Dabei werden gemeinsam mit der gesamten Familie Lösungen erarbeitet, um ein positives und unterstützendes Familienumfeld zu schaffen.

KinderJugendpsychiater

Kinder- und Jugendpsychiater

Kinder- und Jugendpsychiater sind Fachärzte, die sich auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von psychischen Störungen und emotionalen Problemen bei Kindern und Jugendlichen spezialisiert haben:

1. Diagnose und Behandlung:

Kinder- und Jugendpsychiater sind darauf spezialisiert, eine genaue Diagnose von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu stellen. Dies umfasst eine umfassende Untersuchung der Symptome, Verhaltensmuster und möglichen Ursachen. Basierend auf der Diagnose entwickeln sie individuelle Behandlungspläne, die sowohl medikamentöse als auch psychotherapeutische Ansätze beinhalten können.

2. Medikamentöse Therapie:

Kinder- und Jugendpsychiater sind berechtigt, Medikamente zu verschreiben, wenn dies als Teil der Behandlung notwendig ist. Dies kann beispielsweise bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Depressionen oder Angststörungen der Fall sein. Die medikamentöse Therapie wird sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass sie effektiv ist und keine unerwünschten Nebenwirkungen verursacht.

3. Psychotherapeutische Intervention:

Neben der medikamentösen Therapie bieten Kinder- und Jugendpsychiater auch je nach Möglichkeiten psychotherapeutische Interventionen an. Der Fokus liegt darauf, der Kinder und Jugendlichen bei der Bewältigung ihrer emotionalen Herausforderungen zu helfen und positive Verhaltensweisen zu fördern.

4. Einbezug der Familie:

Kinder- und Jugendpsychiater beziehen ggf. dich als Mutter / als Vater in die Therapie mit ein, um die Familiendynamik zu verstehen und unterstützende Maßnahmen zu fördern. 

5. Frühzeitige Intervention und Prävention:

Kinder- und Jugendpsychiater setzen sich auch für präventive Maßnahmen ein. Durch frühzeitige Intervention können potenzielle Probleme erkannt und behandelt werden, bevor sie schwerwiegender werden. Dies kann die langfristige psychische Gesundheit deines Kindes fördern.

6. Zusammenarbeit im interdisziplinären Team:

Kinder- und Jugendpsychiater arbeiten oft im Rahmen interdisziplinärer Teams, die neben anderen medizinischen Fachkräften auch Psychologen, Sozialpädagogen, etc. beinhalten. Diese Zusammenarbeit ermöglicht eine umfassende Betreuung und Integration verschiedener Perspektiven bei der Behandlung von psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen.

Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist eine psychologische Therapieform, die darauf abzielt, unerwünschte Verhaltensmuster zu identifizieren, zu verstehen und zu verändern. Bei Kindern und Jugendlichen konzentriert sich die Verhaltenstherapie darauf, positive Verhaltensweisen zu fördern und negative Muster zu reduzieren:

1. Verhaltensanalyse:

In der Verhaltenstherapie wird eine umfassende Verhaltensanalyse durchgeführt, um die spezifischen Verhaltensweisen, ihre Auslöser und Konsequenzen zu verstehen. Dies betrifft nicht nur das Verhalten, das nach außen sichtbar wird, sondern auch beispielsweise das „Denkverhalten“. Negative Gedanken und Überzeugungen können psychische Schwierigkeiten weiter verstärken und sollten deshalb rechtzeitig „verändert“ werden. Dies hilft dabei, die zugrunde liegenden Ursachen von Problemen zu identifizieren und gezielte Interventionen zu planen.

2. Zielsetzung:

Gemeinsam mit dem Kind und euch als Eltern werden klare Ziele für die Therapie definiert. Diese Ziele sind konkret und darauf ausgerichtet, positive Veränderungen im Verhalten und in den emotionalen Reaktionen des Kindes zu erreichen.

3. Positive Verstärkung:

Die Verhaltenstherapie setzt auf positive Verstärkung, um gewünschtes Verhalten zu fördern. Belohnungen, Lob und positive Aufmerksamkeit werden verwendet, um das Kind zu ermutigen, entsprechende Verhaltensweisen zu zeigen und positive Fortschritte zu machen.

4. Verhaltensmodifikation:

Durch gezielte Interventionen werden problematische Verhaltensmuster modifiziert. Dies kann durch Techniken wie systematische Desensibilisierung, Konfrontationstherapie oder kognitive Umstrukturierung erfolgen, je nach den Bedürfnissen des Kindes.

5. Fertigkeitstraining:

Ein wichtiger Bestandteil der Verhaltenstherapie ist das Vermitteln von Fertigkeiten, die dem Kind helfen, besser mit emotionalen Herausforderungen umzugehen. Dies kann die Entwicklung von Problemlösungsstrategien, Stressbewältigungstechniken oder sozialen Kompetenzen umfassen.

Die Verhaltenstherapie hat sich als effektive Methode zur Behandlung verschiedener psychischer Probleme bei Kindern erwiesen, darunter Angststörungen, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Verhaltensstörungen und mehr. Durch die Fokussierung auf konkrete Ziele und die aktive Einbindung der Familie unterstützt sie Kinder dabei, positive Veränderungen in ihrem Verhalten und ihrer Lebensqualität zu erreichen.

Tiefenpsychologische Therapie

Tiefenpsychologische und Psychoanalytische Therapie

Die tiefenpsychologische und psychoanalytische Therapie zielen darauf ab, tiefere psychologische Prozesse zu verstehen und zu bearbeiten. Bei Kindern und Jugendlichen konzentrieren sich diese Therapieformen darauf, unbewusste Konflikte, Emotionen und Erfahrungen zu erkunden:

1. Berücksichtigung unbewusster Prozesse:

Psychische Prozesse entstehen häufig auch aus unbewussten Gründen. Diese unbewussten Ursachen können im gemeinsamen Gespräch oder im Spiel (als Sprache des Kindes)  besser verstanden werden. Je weniger diese psychischen Prozesse unbewusst sind, sondern einem bewussten Zugriff zugänglich, desto leichter können sie sich auch verändern. Es geht hier also weniger um eine sofortige Verhaltensänderung, sondern im ersten Schritt, gemeinsam die tieferen Ursachen der Problematik zu verstehen.

2. Kindliche Entwicklung verstehen:

Tiefenpsychologische und psychoanalytische Therapeuten haben ein tiefes Verständnis für die kindliche Entwicklung und berücksichtigen die verschiedenen Entwicklungsstufen. Sie analysieren, wie Erfahrungen in der frühen Kindheit die Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen. Psychische Schwierigkeiten sind oft ein Lösungsversuch für einen inneren oder äußeren Konflikt. Je mehr sich die aktuellen Schwierigkeiten deshalb in ihren Ursachen verstehen lassen, um so weniger ist dieses „Problem-Denken“ oder „Problem-Verhalten“ erforderlich, da auf diese Art neue und hilfreichere Wege gefunden werden können, mit diesen Ursachen umzugehen.

3. Bearbeitung von Konflikten:

Durch die bewusste Auseinandersetzung mit unbewussten Konflikten und Emotionen zielt die Therapie darauf ab, eine tiefere Verarbeitung und Integration dieser Aspekte zu ermöglichen. Dies kann zu einer nachhaltigen Veränderung in der Wahrnehmung, im Verhalten und in den Beziehungen des Kindes führen.

4. Langfristiger und nachhaltiger Therapieprozess:

Die tiefenpsychologische und psychoanalytische Therapie sind oft langfristige Prozesse, die entsprechend nicht nur das Problem im Blick haben, sondern die Person als Ganzes. Die Beziehung zwischen Therapeut und Kind spielt dabei eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Therapie.

5. Verständnis der Familiendynamik

Die Therapie kann auch die Familiendynamik mit einbeziehen, um die Beziehung zwischen dem Kind und seinen Bezugspersonen zu verbessern. Ein Verständnis der familiären Einflüsse ermöglicht eine umfassendere therapeutische Intervention.

Familientherapie

Familientherapie

Die Familientherapie, auch als systemische Therapie bekannt, ist eine Form der psychotherapeutischen Intervention, die darauf abzielt, die Beziehungen innerhalb einer Familie zu verstehen und zu verbessern. Bei Kindern und Jugendlichen konzentriert sich die Familientherapie darauf, familiäre Dynamiken zu erforschen und positive Veränderungen in der Interaktion und Kommunikation zu fördern:

1. Systemischer Ansatz:

Die Familientherapie betrachtet die Familie als ein soziales System, in dem jedes Mitglied miteinander verbunden ist. Probleme eines einzelnen Familienmitglieds werden als Ausdruck von Dynamiken innerhalb des gesamten Systems betrachtet.

2. Kommunikationsmuster:

Ein Fokus liegt auf dem Verstehen der Kommunikationsmuster innerhalb der Familie. Therapeuten helfen dabei, destruktive Kommunikationsweisen zu identifizieren und unterstützen die Familie bei der Entwicklung effektiverer und unterstützenderer Formen der Interaktion.

3. Konfliktbewältigung:

Die Familientherapie bietet Raum für die Bearbeitung von Konflikten innerhalb der Familie. Durch die Identifikation von Konfliktquellen und die Entwicklung von Strategien zur konstruktiven Konfliktbewältigung können Familienmitglieder lernen, mit Herausforderungen umzugehen.

4. Stärkung von Ressourcen:

Familientherapie konzentriert sich auch auf die Stärkung von Ressourcen innerhalb der Familie. Dies kann dazu beitragen, positive Aspekte zu betonen und die Familie zu ermutigen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

5. Einbeziehung aller Familienmitglieder:

Alle Familienmitglieder können bei Bedarf in den Therapieprozess einbezogen werden, einschließlich der Kinder. Jedes Familienmitglied hat die Gelegenheit, seine Perspektive auszudrücken und die Bedürfnisse und Wünsche der anderen besser zu verstehen.

6. Entwicklung von Verständnis und Empathie:

Familientherapie fördert das Verständnis und die Empathie zwischen den Familienmitgliedern. Durch die Vermittlung von Kommunikationsfähigkeiten und dem Wahrnehmen der Perspektiven der anderen in der Familie können Konflikte auf eine konstruktive Weise gelöst werden.

Die Familientherapie ist besonders wirksam bei Problemen, die in familiären Beziehungen wurzeln, wie zum Beispiel bei Verhaltensproblemen von Kindern, Trennung oder Scheidung der Eltern, oder anderen Herausforderungen im familiären Kontext. Durch die Stärkung der Familienbindung trägt die Therapie dazu bei, ein unterstützendes und gesundes Umfeld für alle Familienmitglieder zu schaffen.

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